Etes-vous prets - sind Sie bereit?
Fechten verbindet Taktik, Reaktionsvermögen, als auch Athletik und den Willen zum Sieg. Die Kunst besteht in der Kombination zu einer Einheit, denn in diesem Zweikampf gewinnt nicht der, der blindlings attackiert.
Das Sportfechten, wie es wir heute betreiben, hielt seinen Einzug in Österreich mit dem Italienischen Fechtmeister Luigi Barbasetti vor etwas mehr als hundert Jahren. Die Grundprinzipien sind seither gleich geblieben, auch wenn der Sport sich weiterentwickelt hat. Speziell in den Bereichen Dynamik der Kampfweise und Atletik ist das Fechten kaum noch mit seinen Anfängen zu vergleichen.
Im modernen Fechten werden drei Waffen gefochten: Florett, Degen und Säbel. Jede Waffe besteht aus einer stumpfen, vorne abgeplatteten Klinge, einer Schale um gegnerische Angriffe abwehren zu können, sowie dem Griff.
Das Florett ist eine Stoßwaffe. Gültig sind nur Treffer die mit der Spitze der Waffe auf den Oberkörper (ohne Kopf und Arme) gesetzt werden. Angriffe des Gegners müssen zuerst abgewehrt werden, bevor man selbst einen gültigenAngriff beginnen kann.
Der Degen ist auch eine reine Stoßwaffe. Jedoch ist seine Klinge massiver als bei dem Florett ausgeführt und die Schale ist größer, um auch die Hand zu schützen. Gültige Treffer können auf dem ganzen Körper gesetzt werden. Angriffe des Gegners müssen nicht zuerst abgewehrtwerden, um dann selbst gültig angreifen zu können.
Der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe. Treffer können mit der Schneide der Klinge oder mit der Spitze gesetzt werden. Die Schale ist muschelförmig und soll vor Hieben auf die Hand schützen. Gültige Trefferfläche ist der Oberkörper ab der Gürtellinie. Wie im Florett muß auch hier der gegnerische Angriff zuerst abgewehrt werden, bevor man selbst gültig angreifen kann.
Die Kampfregeln
Gefochten wird auf einer 14 Meter langen und zwei Meter breiten Bahn. Die beiden Fechter nehmen an ihren Startlinien (jeweils zwei Meter von der Mittellinie entfernt) Stellung. Sie sind durch ein Kabel mit einem Apparat verbunden, der bei einem Kontakt der Spitze (im Säbel auch mit der Schneide) der Waffe mit der gültigen Treffläche des Gegners ein Signal (Licht und Ton) gibt.
Beginn eines Degengefechts. Zu sehen ist eine Turnieranlage. Die Fechtbahn ist aus Metall und mit dem Apparat verbunden (irrtümliche Stöße auf den Boden leuchten nicht auf). Der Apparat verfügt über eine Trefferanzeige, sowie eine Anzeige für die Restkampfzeit. Bei gültigen Treffern leuchtet einen farbiges Licht auf (rot für einen Treffer des linken Fechters, grün für den rechten Fechter). Ein weißes Licht signalisiert einen Treffer außerhalb der gültigen Treffläche (in Florett)
Auf das Kommando "Sind Sie bereit? -Los!" beginnt das Gefecht. Gelingt es einem der Fechter einen Treffer bei dem Gegner zu setzen, so unterbricht der Kampfrichter das Gefecht und entscheidet ob der Treffer gültig war oder nicht. War der Treffer ein Ergebnis einer regelkonformen Aktion, so wird dem Fechter der ihn erzielen konnte ein Punkt zugesprochen. Die Länge eines Gefechts ist unterschiedlich. In der Qualifikationsrunde eines Turniers benötigt man für einen Sieg fünf Punkte, die in maximal drei Minuten zu erzielen sind. Für einen Sieg in der Direktausscheidung sind 15 Punkte in höchstens neun Minuten nötig.
Der Kampf
Oft ist es für das ungeübte Auge schwierig, einzelne Aktionen in einem Gefecht zu erkennen. Phasen der relativen Ruhe (der Gegner wird auf technische Vorlieben hin analysiert) und explosive Angriffe wechseln einander blitzschnell ab. Wie Wellen branden die Angriffe hin und her und sie hetzen sich von einem Ende der Bahn zum anderen. Klingen wirbeln durch die Luft und sind als solche, während des Angriffs kaum noch wahrzunehmen. Die Luft ist erfüllt von dem Klacken sich kreuzender Klingen, dem donnernden Geräusch das die Beine der angreifenden Fechter produziert und natürlich den lauten Kommandos der Kampfrichter und Betreuer. Nervenstärke wird dabei zu einem wesentlichen Faktor des Erfolgs. Denn wer sich blind von Emotionen leiten lässt, hat den Kampf schon verloren.